News – Blogpost

Viele von euch kennen die Geschichte von Rette-Le Canne. Dennoch möchten wir an dieser Stelle den Weg, den wir in den letzten Monaten gegangen sind, noch einmal zusammenfassen – um offen darzulegen, warum wir das Projekt nicht weiterverfolgen können.

Ein Anfang mit Hoffnung
Im Sommer teilten uns Christian und Paola mit, dass sie ihre Rolle als Gastgeber:innen auf Le Canne beenden. Sofort haben wir als Familie begonnen, über eine mögliche Zukunft des Agriturismos nachzudenken – zunächst als Pachtlösung. Obwohl wir bis nach dem Saisonende leider nicht öffentlich über unsere Pläne sprechen durften, haben wir bereits Abklärungen mit unseren Arbeitgeber:innen vorgenommen.
Wir hätten die Rolle als Gastgeber:innen mit dem Gesamtkonzept Reiten, Biken und Familienurlaub sehr gerne übernommen. Eine zentrale Motivation war der Erhalt der Pferdeherde, die wir vor einer möglichen Auflösung bewahren wollten. Ebenso motiviert haben uns die unzähligen Gäste, deren fröhliche Gesichter uns immer wieder in den Sinn kamen – sie haben Le Canne mit Leben gefüllt und dem Ort seine besondere Atmosphäre verliehen.

Im Herbst kam dann die Wendung: Die Eigentümerschaft entschied sich, Le Canne nicht mehr zu verpachten – ein Verkauf war die einzige Option. Da wir nicht über die nötigen Mittel verfügten, scheiterte unser erster Versuch, das Geld aufzubringen. Die Schliessung wurde bekanntgegeben.

Grosse Unterstützung – zweiter Versuch
Die enorme Welle der Anteilnahme von Gästen und Freund:innen hat uns tief bewegt – und motivierte uns, einen zweiten Anlauf zu nehmen. Mit der Eigentümerschaft konnte ein gestaffeltes Finanzierungsmodell verhandelt werden. Auch die Pferdeherde durfte vorläufig zusammenbleiben. Parallel entwickelten wir verschiedene Geschäftsmodelle, auch im Hinblick auf ein mögliches Sponsoring.

Eine gemeinnützige Betriebsform musste aus rechtlichen Gründen ausgeschlossen werden, weil das Objekt im Ausland liegt. Mit Unterstützung eines erfahrenen Beraters entwickelten wir ein tragfähiges Konzept mit einer schweizerischen AG und einer italienischen s.r.l.

Crowdfunding, Investorensuche, Realitätsschock
Mit der Hilfe von Unterstützer:innen entstand eine professionelle Webseite mit Imagevideo, Social Media Inhalten und Testimonials. Kurz darauf konnte das Crowdfunding gestartet werden. Gleichzeitig suchten wir aktiv nach Investor:innen. Romeo reiste mehrfach mit ernsthaften Interessenten nach Le Canne. Die Begeisterung für den Ort war spürbar – doch der bauliche Zustand sorgte immer wieder für Rückzüge.
Trotzdem: Das Crowdfunding wuchs weiter. Die Frist für den Kauf lief Ende März 2025 ab – zu einem Zeitpunkt, als sich ein letzter Investor abzeichnete.

Letzte Hoffnung – Letzter Rückschlag
Anfang Mai reisten Romeo und Linda mit diesem Investor nach Le Canne. Er erkannte sofort das Potenzial – aber auch den erheblichen Sanierungsbedarf (Dächer, Fassaden, Fenster, Türen, Nasszellen). Zusätzlich wurde uns mitgeteilt, dass die hauseigene Kläranlage noch nicht endgültig bewilligt sei. Weitere offene baurechtliche Fragen konnten nicht abschliessend geklärt werden.

Der Investor blieb trotz aller Unsicherheiten interessiert. Intensive Gespräche folgten. Doch letztlich stellten sich weitere Abweichungen zur Planlage heraus – darunter unbewilligte Gebäudeteile, die nicht im Kataster eingetragen sind. Das Vertrauen in einen rechtssicheren Kauf war damit auch für den Investor verflogen.

Ein ehrliches Fazit
Wir haben viel investiert – Zeit, Herzblut, Hoffnung und auch Geld. Die Unterstützung vieler von euch hat uns getragen und motiviert. Aber: Zwischen dem Ideal, das Le Canne für viele darstellt, und der Realität vor Ort klafft eine Lücke, die wir unter den gegebenen Umständen nicht zu schliessen vermögen.

Wir danken allen, die diesen Weg mit uns gegangen sind – für jede Nachricht, jede Unterstützung, jedes Gespräch. Le Canne war und ist ein Herzensort für viele – auch für uns. Aber eine tragfähige Zukunft, die auf Vertrauen, Transparenz und Realisierbarkeit basiert, war unter den gegebenen Umständen nicht möglich.

Die Absichtserklärungen werden für nichtig erklärt; demnächst folgt die offizielle Bestätigung dazu.

Nun ist es an der Zeit, innezuhalten, das Erlebte zu verarbeiten und den Blick auf das Positive zu richten. Wir hoffen, dass am Ende vor allem die guten Erinnerungen bleiben. Damit wollen wir das Kapitel Le Canne mit euch als Begleiter:innen gemeinsam schliessen.

Wichtiger Hinweis zur Pferdeherde
Die Zukunft von Le Canne ist entschieden – schweren Herzens müssen wir uns nun auch von den Pferden verabschieden, die über Jahre ein zentraler Teil dieses besonderen Ortes waren und die uns sehr ans Herz gewachsen sind.

Wer ernsthaft daran interessiert ist, eines der Pferde von Le Canne zu übernehmen, wird gebeten, sich umgehend bei Christian zu melden.

Wir sind gerne behilflich bei der Organisation eines (Sammel-) Transports, der Einfuhr und allem, was es zu beachten gilt.